Ihr Lieben,

was für eine verrückte Zeit. Was für eine anstrengende Zeit. Jeder von uns ist irgendwo zwischen häuslicher Idylle und komplettem Wahnsinn gefangen. Verarbeitet täglich neue Informationen, Zahlen, Sorgen, Hoffnungen, widersprüchliche Nachrichten. Und jetzt auch noch die Maskenpflicht.

In unserer Heimat Baden-Württemberg gilt sie ab Montag – ohne konkrete Altersbeschränkung. In Bayern ab 7 Jahren. Die Virologen sind sich einig:  Masken können dabei helfen, die Verbreitung dieses elenden Virus zu verlangsamen. Und eine Mund-Nasen-Bedeckung ist in diesen Zeiten auch ein Zeichen, dass man auf andere Acht gibt.

Und doch haben diese Masken etwas Befremdliches für mich. Gerade bei Kindern. Mit einem Textilunternehmen aus unserer Nachbarschaft haben wir deshalb in gefühlter Überschallgeschwindigkeit schöne, bunte Behelfsmasken mit Regenbögen-Drucken entwickelt. Sie sind angenehm auf der Haut und leicht handzuhaben. Und mit den süßen Mustern und Farben kann die ganze Sache mit der Maske vielleicht sogar ein bisschen Spaß machen.

Aber kaum war die Maskenpflicht beschlossene Sache, kursierten Nachrichten, dass Mund-Nasen-Masken Kindern gefährlich werden könnten. Viele von euch sind jetzt komplett verunsichert. Deshalb habe ich die Kinderärztin meines Vertrauens gebeten, mir die wichtigsten Fragen zu diesem Thema zu beantworten. Hier das Interview mit unserer Kinderärztin Frau Dr. Rita Ziebach in voller Länge. (Ganz zum Schluss hab ich noch einen Hinweis zu den Größen).

Ab Montag gilt in vielen Bundesländern die Maskenpflicht ab 7 Jahren. Jetzt hört man aber immer wieder, dass das Tragen von Behelfsmasken für Kinder gefährlich sein kann. Was würden Sie einer besorgten Mutter oder Vater raten?  

Dr. Rita Ziebach: „Eine Behelfsmaske dichtet nicht wie eine FFP 2 oder FFP3 Maske gegen Nebenluft ab, bei der Ausatmung atmet man nur gegen einen luftdurchlässigen Stoff und an den seitlichen Rändern heraus, so dass keine Kohlendioxidrückatmung zu erwarten ist. Klar ist, dass für Kinder im 1. Lebensjahr eine Maske im Gesicht nicht anzuraten ist, dieser Altersgruppe legen wir ja nicht einmal Tücher oder Kissen ins Bettchen, um kein Risiko für die Atmung entstehen zu lassen. Die Gefahren bezüglich hygienischer negativer Auswirkungen wegen nicht korrekter Handhabung oder Unfälle (Hängenbleiben/Strangulieren beim Spielen) sind eher kinderspezifisch zu berücksichtigen. Deshalb sollte man den Umgang mit einer Maske mit dem Kind besprechen und einüben.“

Wie sollte eine Maske idealerweise beschaffen sein und sitzen? 

Dr. Rita Ziebach: „Eine Behelfsmaske sollte so passen, dass man nicht immer wieder den Sitz korrigieren muss- denn man sollte „die Finger von der Maske“ und damit aus dem Gesicht lassen können. Sie sollte Platz für eine freie Nasenatmung lassen, also nicht bei der Einatmung angezogen werden- auch damit sie nicht zu schnell durchnässt. Für Brillenträger ist wichtig, dass die Nasenrückenabdichtung so funktioniert, dass die Brille nicht beschlägt. Für kleinere Kinder würde ich darauf achten, dass im Fall einer den Nacken umschlingenden Befestigung diese nicht reißfest ist, falls das Kind damit hängen bleibt (Strangulierungsgefahr). Der Stoff sollte nicht zu dick oder wärmend sein“

Sollten Kinder generell nur kurze Zeit eine Maske tragen, z.B. zum Einkaufen? Oder auch längere Zeit?

Dr. Rita Ziebach: „Pflicht wird ab Montag die Maske beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, vermutlich u.a. auch in Schulen, wenn der Abstand von 1,5m zum Nächsten nicht eingehalten werden kann. Das Vorgehen legt jeweils die Gemeinschaftseinrichtung fest. Wenn eine Maske mehrere Stunden getragen wird, wird sie durch die Atmung feucht und nicht nur evtl. mit Viren, sondern auch mit Bakterien des eigenen Nasenrachenraums kontaminiert. Deshalb sollte man sie- wie z.B. Unterwäsche- regelmäßig wechseln und heiß waschen. Das Coronavirus ist zwar nach derzeitigem Kenntnisstand bereits bei 70 Grad nach 30 min abgetötet, Bakterien können aber hartnäckiger sein. Deshalb sollte eine Maske bei 95 Grad waschbar sein. Meiner Meinung nach braucht jeder deshalb mindestens zwei Masken. Alternativ könnte man übrigens auch über Maxikosi oder Kinderwagen eine Stoffwindel legen, wie man es ja zum Schlafen auch mal tut, dürfte den gleichen Zweck erfüllen, z.B. wenn ein Säugling zum Einkaufen mitgenommen werden muss.“

Kann man mit Maske jetzt auch wieder Oma und Opa besuchen gehen?

Dr. Rita Ziebach: „Die dringende Empfehlung zur Kontaktreduktion ist mit der Maskenpflicht derzeit nicht aufgehoben- die Maske fängt nur einen Teil der Aerosole ab, die beim Husten, Niesen, Atmen, Sprechen andere evtl. mit dem Virus anstecken könnten. Insofern ist ein Mundschutz leider nicht ausreichend, um gefahrlos Oma und Opa zu besuchen.“

Auch wir bei Dreams4Kids beantworten gerne eure Fragen, z.B. zur richtigen Größenwahl. Unsere Größe 1 ist unsere Kindergröße und passt nach unseren Erfahrungen allen gut. Die Größe 2 ist unsere Zwischengröße für Jugendliche ab 12 und zierliche Erwachsene. Größe 3 ist der Allrouder für die Großen. Wir freuen uns über euer Feedback!!

Es ist alles neu und verrückt. Auch für uns. Aber nach Regen kommt Sonne. Ganz bestimmt.

Bleibt gesund, eure Sylvia

Frau Dr. med Ziebach ist die Kinderärztin meiner beider Töchter und ich vertraue ihr voll und ganz. Ihre Qualifiaktionen und Ämter:

  • Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderpneumologinlangjährige
  • Mitarbeit: Mukoviszidosetherapie, Kindergastroenterologie, Kinderintensivstation, Knochenmarktransplantationsstation in der Universitätskinderklinik Tübingen, Asthma- und Neurodermitisbehandlung in der Kinderfachklinik Satteldüne auf Amrum
  • 2. Vorsitzende des Ärztenetzes Zollern
  • Mitgliedschaft Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Deutsche Gesellschaft für Kinderpneumologie, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie, Mukoviszidose e.V

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