Der Weihnachtsmann stand nachdenklich vor seiner leuchtenden Schneekugel aus Glas, mit der er in die ganze Welt blicken konnte, und machte sich große Sorgen. Was war bloß mit den Menschen los? Er sah Männer und Frauen gestresst umherrennen, immer die Uhr im Blick und ein Handy in der Hand. Und auch die Kinder waren in Eile, weil sie schnell schnell die Schuhe anziehen sollten. Oder weil es, hopp hopp, schon wieder Zeit fürs Bett war. Der Weihnachtsmann wandte seinen Kopf Richtung Kalender. Es waren noch 15 Tage bis zum 24. Dezember, Adventszeit. Doch von Ruhe und Besinnlichkeit, von Vorfreude war in der Welt der Menschen keine Spur.
Seufzend blickte der Weihnachtsmann nach draußen. Die Weihnachtswichtel hatten die Straßen wie immer schön dekoriert, die bunten Lichter leuchteten in der kalten Nacht. In den Häusern flackerten Kerzen und er wusste, dass die kleinen Wesen hinter den Vorhängen, fröhlich lachend Kekse backten. „Was wäre Weihnachten nur ohne unsere Wichtel?“, dachte der Weihnachtsmann, bevor er sich müde auf den Weg ins Bett machte. Doch diese Nacht konnte der Weihnachtsmann nicht schlafen. Er musste immer wieder an die traurigen Kinder denken. Auf einmal setzte er sich kerzengerade im Bett auf. Der Weihnachtsmann hatte eine Idee.
Am nächsten Morgen rief er alle Wichtel des Dorfes zusammen. Es waren Hunderte, nein Tausende, die sich da vor dem Haus des Weihnachtsmanns versammelten. Ein lautes aufgeregtes Durcheinander aus lachenden, stupsenden, erzählenden kleinen Wesen mit langen Bärten, riesigen Füßen und großen Mützen. Doch das Gemurmel verstummte sofort, als der Weihnachtsmann mit seiner tiefen Stimme zu sprechen begann:
„Liebe Wichtel des Weihnachtsdorfes. Ich habe dieses Jahr eine besondere Aufgabe für euch. Ihr müsst den Menschen helfen Weihnachten ….“ kurz suchte er nach den richtigen Worten „… äh… wiederzufinden.“
Weihnachten wiederfinden? Die Wichtel verstanden kein Wort. Dann erzählte der Weihnachtsmann von den Menschen, die ganz offensichtlich vergessen hatten, worum es an Weihnachten wirklich ging. Sie hatten zwischen all den Terminen und Displays den Weihnachtszauber verloren. „Aber ihr, ihr Wichtel, ihr könnt die Menschen erinnern!“, sprach der Weihnachtsmann weiter. „Und, nun ja, vielleicht könnt ihr ihnen auch ein bisschen unter die Arme greifen und bei den Vorbereitungen helfen. Die Ärmsten scheinen allesamt etwas überfordert zu sein in letzter Zeit.“
Ein verständnisvolles Raunen und Nicken ging durch die Wichtelmenge. Dann trat einer der Wichtel – er war noch jung, hatte eine dunkelrote Mütze auf und blitzende schwarze Augen – ein Stück vor und sagte vorsichtig: „Lieber Weihnachtsmann, eine hervorragende Idee, ganz löblich. Aber mit Verlaub, wie soll das funktionieren? Soweit ich weiß, können uns die Menschen nicht sehen und wo sollen wir denn überhaupt wohnen in der Menschenwelt?“ Der Weihnachtsmann zwinkerte dem Wichtel zu und ein breites Grinsen tauchte unter seinem Rauschebart auf. „Deshalb ist dies auch eine Geheimmission.“
So kam es, dass ein paar Tage später tausende Wichtel vollgepackt mit Weihnachtsrezepten, -Dekoration und allerhand winzigem Baumaterial den Schlitten des Weihnachtsmannes bestiegen.
Sie flogen in die Welt der Menschen und zogen in deren Häuser. Die Menschen bekamen die Wesen zwar nie zu Gesicht, aber an den winzigen Türen, die auf einmal wie von Zauberhand auftauchten und anderen Hinweisen wie kleinen Fußspuren, erkannten sie, dass sie Besuch von echten Wichteln hatten. Vor allem die Kinder bemerken bald, dass etwas anders war in diesem Jahr. Sachen verschwanden und lustige, unerklärliche Dinge passierten in ihrem Zuhause. Briefe tauchten auf und kleine Geschenke. Sie freuten sich jeden Tag auf neue Überraschungen und es kribbelte in ihren Herzen vor lauter Weihnachtswundervorfreude.
Seitdem schickt der Weihnachtsmann jedes Jahr seine Wichtel in die Welt, damit sie den Menschen in der Adventszeit helfen, sich an Weihnachten zu erinnern. Daran, dass der Zauber von Weihnachten in vielen kleinen Momenten und Dingen steckt. Und das ist das größte Geschenk, dass der Weihnachtsmann den Menschen jemals gebracht hat.
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